Zecken beim Hund
Diese acht-beinigen Parasiten gehören zu den Spinnentieren. Durch den Stich mit ihrem Saugwerkzeug übertragen sie ihren Speichel, wobei verschiedene Krankheiten (z.B. Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose und FSME), die auch für den Menschen ansteckend sein können, übertragen werden können.
Zecken warten hauptsächlich auf Grashalmen und niedrigen Sträuchern (in der Höhe von 20 cm bis 1 m) an Wegen und Waldrändern auf ihre „Opfer“. Sie lassen sich dann auf das vorüber kommende Tier (oder den Menschen) fallen oder werden von ihm abgestreift und klammern sich im Fell bzw. an der Kleidung fest. Vor allem langhaarige Hunde mit hellem Fell werden gerne von Zecken befallen.
Zeckenbisse verursachen kleine Wunden, die sich entzünden können. Wenn die Zecke entfernt wird, das Saugwerkzeug der Zecke aber in der Haut zurückbleibt, kann ein Abszess entstehen.
Besonders kleine Zecken können schwierig zu entdecken sein (Larven bis 0,5 mm (!), Nymphen 1,3 -1,5 mm) wenn sie ihre Blutmahlzeit noch nicht eingenommen haben. Sie sehen aus wie kleine lila-graue Bohnen, die fest auf der Haut Ihres Tieres sitzen.
Gartenbesitzer sollten bedenken, dass ein naturnaher und igelfreundlicher Garten auch ein erhöhtes Risiko für einen Parasitenbefall birgt! Igel sind potentielle Überträger von Zecken und Flöhen, also schützen Sie bitte Ihre Haustiere besonders gut!
Wenn Sie eine Zecke an Ihrem Tier entdeckt haben, entfernen Sie sie möglichst zügig. Borreliose-Erreger werden z.B. erst nach ca. 24-48 Stunden übertragen. Ein möglichst schnelles Entfernen beugt einer Infektion vor!
Zerdrücken Sie auf keinen Fall die Zecke am Tier oder Menschen (bei Berührung mit den Fingern besteht Infektionsgefahr) und experimentieren Sie nicht mit Öl, Alkohol, Klebstoff oder Nagellack, da die Sekrete der Zecke dann samt Erreger vermehrt in die Einstichstelle abgegeben werden können.
Wenn Sie die Zecke entfernt haben: Bitte NICHT:
– in der Toilette entsorgen (können bis zu 30 Tage unter Wasser überleben)
– nicht einfrieren (können zweistellige Minusgrade mindestens 24 Stunden überleben)
– nicht anzünden (Erreger verteilen sich in der Luft)
RICHTIG: in dicht verschlossenem Plastikbeutel zerdrücken (ggfs. Handschuhe anziehen!)
Bitte bedenken Sie, dass Sie sich vor einer Reise informieren, welche Zeckenarten am Reiseziel vorkommen (auch zu Ihrem eigenen Schutz)! Im Ausland bestehen unter Umständen noch zusätzliche Gefahren (Infektion mit Herzwürmern, Leishmaniose etc.).
Wenn Sie einen Hund aus dem Ausland aufnehmen, lassen Sie sich bitte in der Praxis beraten!
Um Ihren Hund vor Zecken zu schützen, können Sie in unserer Praxis verschiedene Präparate bekommen (Spot on Präparate, Tabletten oder ein Halsband). Wir beraten Sie gerne, welches Präparat am besten zu Ihrem Hund passt!
Falls Sie es aus irgendeinem Grund nicht alleine schaffen sollten, Ihrem Tier das Präparat zu verabreichen, helfen wir Ihnen gerne! Wenn nötig, bieten wir Ihnen auch einen Hausbesuch an. Fragen Sie einfach nach!
Des weiteren kann man seinen Hund als zusätzliche Maßnahme gegen die Borreliose impfen lassen. Auch hierzu können wir Sie gerne ausführlich beraten!